Seminarbericht zum Treffen der Ehemaligen in Karlsruhe am 01. Juli 2006*

Ergebnisse AG 1:

Ana Rosa López Villegas (Bolivien), Patricia Illanes (Bolivien), Roberto León (Costa Rica), Rosaleda Reynoso (Dominikanische Republik), Fernando Bier (Honduras), Judit Ricz (Ungarn), Antonia Saez Cala (Spanien)

 

Arbeitskreis Lateinamerika
Ana Rosa Lopez Villegas

 

Der Arbeitskreis Lateinamerika (AKLA) wurde am 20.11.2005 von Noemí Díaz (Argentinien), Roberto León (Costa Rica) und Ana Rosa López Villegas (Bolivien) gegruendet und am 02.12.2005 vom Vorsitzenden des Foerdervereins, Prof. Dr. Gust, offiziell anerkannt. Als Sprecherin des AKLA wurde Frau López bestellt.

Um den AKLA zu verstaerken und seine Zwecke bekannt zu machen, wurde eine Arbeitsgruppe im Rahmen des Open Space-Seminars am 01.07.2006 gebildet.

 

 

In der Gruppe wurden folgenden Schwerpunkte diskutiert:

a) Die Wichtigkeit der Vernetzung der lateinamerikanischen und iberischen Ehemaligen des Instituts fuer Regionalwissenschaft (IfR) und die Einbindung der regionalen Akteure und Einrichtungen, die in verschiedenen Planungsbereichen und auf verschiedenen Ebenen in Lateinamerika arbeiten.

b) Die Notwendigkeit, den AKLA, seine Absichten und Mitglieder in verschiedenen Bereichen bekannt zu machen. Schwerpunkt dabei war der Auftritt des AKLA auf der Website des Foerdervereins der Postgraduierten des IfR.

c) Die Organisation und Durchfuehrung von Veranstaltungen und Treffen der lateinamerikanischen und iberischen Ehemaligen des IfR.

 

Zu a)

  • Anfertigung einer Liste der lateinamerikanischen und iberischen Ehemaligen des IfR mit ihren Arbeitsfeldern. Der erste Schritt dafuer war der Fragebogen, der vor dem Seminar per Email an die Ehemaligen geschickt wurde. Fuer die Vernetzung der Ehemaligen ist diese Liste notwendig.
  • Eine erste Fassung dieser Liste haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe unter sich verteilt.

 

Zu b)

  • Die Website des Foerdervereins kann besser genutzt werden, um Neuigkeiten auszutauschen.
  • Dazu ist es wichtig, den Internetauftritt laufend zu warten. Durch diese Website koennen auch verschiedene Projekte bekannt gemacht werden.
  • Anzustreben ist die Einrichtung eines Forums fuer raschen Meinungsaustausch.

 

Zu c)

  • Regelmaeßige Arbeitstreffen und Veranstaltungen fuer die Ehemaligen kann man z.B. alle 2 Jahre organisieren und durchfuehren.
  • Schwerpunkt dabei ist die Veroeffentlichung nicht nur der Ergebnisse dieser Veranstaltungen, sondern auch von Arbeiten und Beitraegen der Ehemaligen.

 

Auf einen Blick…

  • Fuer die Vernetzung der lateinamerikanischen und iberischen Ehemaligen des IfR wurde eine erste Liste der Teilnehmer der Arbeitsgruppe gemacht und per Email verteilt.
  • Alle Teilnehmer der Arbeitsgruppe waren einig, dass AKLA eine Luecke schließt.

 

Ergebnisse AG 2:

Sylvia Stieler, Ingrid Thomalla, Henrik Krieger, Konstanze Stein, Dagmar Knappe, Zipporah Mwakajwanga (Tansania), Andrey Afanasyev (Kasachstan)

 

Erfahrungen der AbsolventInnen des IfR: Praxisprobleme und Perspektiven

Sylvia Stieler

 

 * Bericht folgt in Kürze *

 

Ergebnisse AG 3:

Alfons Huwe, Dieter Gust, Ingrid Thomalla, Stefan Kinski, Henrik Krieger, Sylvia Stieler, Lutz Dierks, Nadira Korkor (Aegypten), Judit Ricz (Ungarn), Antje Heinrich

 

Paradigmenwechsel in der Raumordnungspolitik

Dieter Gust

 

Nach der Presseerklaerung des Bundesministeriums (BMVBS) vom 30. Juni 2006 hat sich die Raumordnungsministerkonferenz des Bundes auf eine neue Entwicklungsstrategie geeinigt.

Demnach gibt es drei neue Leitlinien, deren Wirkungen kritisch eroertert wurden:

  1. Wachstum und Innovation = Staerkung der Agglomerationen als deren Motoren. Verbirgt sich dahinter das Konzept der Europaeischen Metropolregionen als Wachstumspolkonzept?
  2. Daseinsvorsorge sichern. Ist das eine positive Formulierung dafuer, dass man außerhalb der Metropolregionen keine Wirtschaftsfoerderung mehr vorsieht?
  3. Ressourcen bewahren, Kulturlandschaften gestalten. Bedeutet dies, dass man fuer die peripheren Raeume eine sog. passive Sanierung betreibt?

Der Paradigmenwechsel besteht darin, dass man offenbar von dem Ausgleichskonzept der Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen abrueckt und statt dessen der reinen oekonomischen Lehre folgt, wonach die hoechste Rendite auf das eingesetzte Kapital in den Ballungsraeumen zu erwarten ist. Oekonomisch hat sich das Ausgleichskonzept demnach nicht bewaehrt: Trotz hohem Einsatz von Kapital in den peripheren Raeumen (Ostdeutschland) haelt der Fortzug der Bevoelkerung an. 
Es ist zu fragen, ob man die Raumordnungspolitik braucht, wenn die oekonomischen Prinzipien als Leitbild gelten. Nach liberalen Grundsaetzen regelt sich doch alles ueber den Markt allein.

 

Wie auch immer, wegen des Paradigmenwechsels ist eine lebhafte Konkurrenz um die Auszeichnung als „Europaeische Metropolregion“ entstanden. Die urspruenglich 7 Metropolregionen wurden um 2 erweitert. Die Diskussion haelt an z.B. in der Frage nach einer Europaeischen Metropolregion Oberrhein.

 

Was fehlt, ist eine Abschaetzung der Wirkung des Paradigmenwechsels:

  • Ist die Folge etwa eine zunehmende Entleerung des peripheren laendlichen Raums einerseits und eine weitere Konzentration von Wirtschaft und Bevoelkerung in den Verdichtungsraeumen andererseits?
  • Reicht in den Ballungsraeumen das Flaechenangebot aus, um die zusaetzlichen Impulse aufzunehmen?
  • Fuehrt die erkennbare Oekonomisierung der Raumordnungspolitik zu ungeordneten Metropolraeumen, wie wir sie in Entwicklungs- und Schwellenlaendern finden?

Es wurde angeregt, ein Forum fuer die Teilnehmer zu schaffen, die an der Fortfuehrung der Diskussion interessiert sind.

 

Ergebnisse AG 4:

Gabriele Purper, Christoph Guertler, Ute Heinzmann, Wilfried Wittenberg, Dagmar Knappe, Konstanze Stein, Despina Antonatou (Griechenland), Elizabeth Loehnert-Baldermann, Zipporah Mwakajwanga (Tansania), Andrey Afanasyev (Kasachstan)

 

Transfer von Erfahrungen aus dem Studium der Regionalwissenschaft / Regionalplanung in andere Fachbereiche
Gabriele Purper, Christoph Guertler

 

Transferthemen:

  • Insbesondere durch die Projektarbeit mit Vertretern unterschiedlicher Fachrichtungen erwarben die Absolventen die Faehigkeit zum einen, die anderen Fachrichtungen zu verstehen, und zum andern, Inhalte so zu formulieren, dass sie auch von Vertretern anderer Fachrichtungen verstanden werden. Diese Faehigkeit ist eine wichtige Voraussetzung fuer die Arbeit in interdisziplinaeren Teams.
  • Gleichzeitig wurde auch die Faehigkeit geschult, Probleme und Ansaetze so verstaendlich zu formulieren, dass sie auch Buergern und Politikern verstaendlich vermittelt werden.
  • Die Regionalwissenschaft und ihr Denken auf einer Metaebene  hilft dabei, das Denken zu strukturieren und Ideologien bzw. Ausfluechte in Form von „Flucht-Woertern“ zu erkennen.

 

Vorschlag:

Um die vielfaeltigen Erfahrungen der Absolventinnen und Absolventen zu erschließen, koennte der Foerderverein ein Diskussionsforum aufbauen, zu dem alle Mitglieder ueber ein persoenliches Codewort Zugang haben. Hier koennen dann Probleme eroertert und Fragen gestellt werden und von den jeweils kompetenten Personen beantwortet werden.

 

Rueckwirkungen der Erfahrungen anderer Fachgebiete auf die Regionalplanung:

Durch Impulse aus anderen Fachgebieten koennte die Rolle der Regionalplanung als Moderationsforum gestaerkt werden. Als Beispiel wird die Energiepolitik genannt. Anstatt die Windenergie populistisch je nach Stimmung in der Bevoelkerung zu unterstuetzen oder abzulehnen, sollten vielmehr Wege gefunden werden, diese Form der erneuerbaren Energie umwelt- und sozialvertraeglich einzusetzen, indem beispielsweise ueber das Instrument der Flaechennutzungsplanung bestimmte Flaechen hierfuer ausgewiesen werden.

 

Ergebnisse AG 5:

Hans Essmann, Reham Alhelsi (Palaestina), Chao Liu (VR China), Jenny Ordonez de Granda (Ekuador), Achim Weiler

 

Entwicklungszusammenarbeit
Achim Weiler

 

1.      Ausgangslage

  • Die Foerderung der Geberlaender richtet sich oft nach deren Interessen und beruecksichtigt nicht die Prioritaeten der Entwicklungslaender (Beispiel aus der Gruppe: Foerderung in Palaestina).
  • Umgekehrt haengen deren Prioritäten stark von den jeweiligen Machtstrukturen ab.
  • Geber- und Nehmerlaender begegnen sich nicht auf "Augenhöhe".

 

2.      Anforderungen

  • Entwicklungszusammenarbeit soll auf der Basis von Entwicklungspartnerschaft, einer Gleichwertigkeit von Partnern, stattfinden. Fuer Projekte und Foerderstrukturen bedeutet dies eine intensive gemeinsame Abstimmung.
  • Gerade auf der Seite der Nehmerlaender ist ein starkes Gewicht auf fruehzeitige Beteiligung und Austausch vor Ort zu legen.
  • Die kommunale Ebene beguenstigt eine solche Vorgehensweise (Beispiel aus Stuttgart zur Entwicklungszusammenarbeit u.a. mit den Partnerstädten).
  • Projekte und Foerderrahmen sind auf Langfristigkeit und Uebernahme einer oertlichen Verantwortung auszulegen.
  • Nachhaltigkeit ist als Grundprinzip wesentliche Voraussetzung.
  • Wesentlich dafür ist eine mit den Projekten verbundene Fortbildung.

 

3.      Weiteres Vorgehen

  • In der Gruppe wurde keine weitere Zusammenarbeit vereinbart.
  • Dennoch wurde das Thema als wichtig für den Foerderverein gesehen, insbesondere wegen der internationalen Zusammensetzung der Mitglieder.
  • Es wurde nochmals das Beispiel aus Stuttgart zur Entwicklungspartnerschaft angesprochen: Kommunale Entwicklungspartnerschaft/Die Stuttgarter Partnerschaft "Eine Welt".

Informationen dazu ueber die Stabsabteilung für europaeische und internationale Angelegenheiten/Staedtepartnerschaften, Herrn Alexander Kreher: Telefon 0711/216-9009, Mail: alexander.kreher(at)stuttgart.de bzw. international(at)stuttgart.de; weitere Informationen unter www.stuttgart.de, ueber Stichworte Politik und Verwaltung, Internationales Stuttgart.

 

Ergebnisse AG 6:

Plenum

 

"Wie geht es weiter mit dem Foerderverein?" 
Elizabeth Loehnert-Baldermann
(Protokoll Plenumsdiskussion)

 

Zweck des Vereins

Der Foerderverein der Postgraduierten des Instituts fuer Regionalwissenschaft (IfR) e.V. wurde von Ehemaligen des Aufbaustudiums im Dezember 2001 gegruendet. Die Mitglieder des Vereins wollen sich dafuer einsetzen,

  • den Gedankenaustausch zu allen Themen der Regionalwissenschaft zu foerdern;
  • die Ehemaligen und Postgraduierten des Nachdiplomstudiengangs bei der Fort- und Weiterbildung zu unterstuetzen und ihre Erfahrungen fuer die Lehre und ihren Beruf nutzbar zu machen;
  • den internationalen interdisziplinaeren Nachdiplomstudiengang Regionalwissenschaft/Regionalplanung in seiner in Deutschland einzigartigen Form nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
  • Insbesondere durch die Projektarbeit mit Vertretern unterschiedlicher Fachrichtungen erwarben die Absolventen die Faehigkeit, zum einen die anderen Fachrichtungen zu verstehen, und zum andern, Inhalte so zu formulieren, dass sie auch von Vertretern anderer Fachrichtungen verstanden werden. Diese Faehigkeit ist eine wichtige Voraussetzung fuer die Arbeit in interdisziplinaeren Teams.

Wie soll es weiter gehen?

Die in der Vereinssatzung formulierten Zwecke stimmen weitgehend mit den von den Teilnehmern im Plenum geaeußerten Vorstellungen und Erwartungen ueberein. Einhellige Meinung: Der Verein der Ehemaligen soll gestaerkt werden und als Plattform fuer Austausch und gegenseitige Unterstuetzung dienen. Viele der Teilnehmer sind bereit, in naher Zukunft Verantwortung im und fuer den Verein zu uebernehmen. Ziel ist es, ein kompetentes Netzwerk zu bilden und dafuer auch die neuen Medien zu nutzen. Mittelfristig koennten die gemeinsame Homepage, ein Regionalwissenschaftsforum oder Chatroom, vielleicht auch eine gemeinsame Internetbibliothek die Realisierung dieser Idee unterstuetzen.

 

Plenumabfrage

Die Antworten auf die beiden Fragen

  • Was erwarten wir vom Foerderverein?
  • Was bin ich bereit zu geben?

sind hier dokumentiert: